10. Sammlungstagung │ 7. Jahrestagung der Gesellschaft für Universitätssammlungen e. V.
13.–15. September 2018, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Workshop B: Sammlungen ohne Grenzen. Vernetzt forschen – international kooperieren
Dr. Anna-Maria Brandstetter, Inst. für Ethnologie und Afrikastudien, JGU Mainz
Dr. Christine Hertler, Heidelberg Academy of Sciences / Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt
Dr. Beatrix Hoffmann-Ihde, Abteilung Amerikanistik, Universität Bonn
Viele universitäre Sammlungen sind über die Forschungsnetzwerke ihrer Kurator*innen in Kooperationen außerhalb der eigenen Universität eingebunden, sowohl national wie auch international. Kurator*innen forschen und kooperieren mit Wissenschaftler*innen anderer Universitäten, in Forschungseinrichtungen und Museen und ganz allgemein mit Expert*innen – seien es Wissenschaftler*innen, Museumsleute oder Vertreter*innen von lokalen Gemeinschaften – aus den Ländern, aus denen Objekte in ihre Sammlungen kamen und kommen. Das gilt gleichermaßen für ethnografische wie für archäologische oder naturkundliche Sammlungen.
Teil I des Workshops beginnt mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer*innen und ihren Erfahrungen mit kooperativen Projekten. Daran schließt sich ein Impulsreferat von Beatrix Ihde-Hoffmann über ihre Erfahrungen der Zusammenarbeit im Projekt „Mensch-Ding-Verflechtungen indigener Gesellschaften“ an der Bonner Altamerika-Sammlung (BASA). Dieser Workshopteil orientiert sich an Themen wie Partizipation in Forschungsverbünden und bei Sammlungen (Objekte und Datenbanken), Netzwerke, Methoden und Restitutionen/ Repatriierungen und ist als eine Art Bestandsaufnahme gedacht, die um die Erfahrungen der Teilnehmer*innen ergänzt wird, die nach der Pause dazu kommen.
Teil II des Workshops beginnt mit einem zweiten Impulsreferat von Christine Hertler, ROCEEH - The role of culture in early human expansions, Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung). Christine Hertler ist langjährige Mitarbeiterin an einer Sammlung von Fossilien, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammengetragen wurde – mit allen hieraus resultierenden Verantwortlichkeiten und Herausforderungen. Ausgehend von der Bestandsaufnahme wollen wir in Teil II erarbeiten, welche Aspekte bei kooperativen Projekten wichtig sind, bspw. Vereinbarungen und „informed consent“, gemeinsame Richtlinien und Standards oder Fördermöglichkeiten für transnationale Kooperationen.
Leitgedanke für die Auseinandersetzung mit den Themen ist das besondere Potenzial von universitären Sammlungen – nämlich ein im Vergleich zu musealen Sammlungen oft sehr viel niedrigschwelliger Zugang und damit eine größere Nähe zu den Objekten für forschende Student*innen wie Lehrende. Es ist uns klar, dass wir bei einem Workshop, der sich mit transnationalen Kooperationen befasst und an dem keine Partner*innen aus solchen Projekten beteiligt sind, zunächst aus unserer Perspektive als Wissenschaftler*innen, die in universitären Sammlungen arbeiten, auf die Chancen, Eigendynamiken und Herausforderungen blicken. Wir freuen uns daher, wenn Teilnehmer*innen des Workshops zumindest vermittelt auch Positionen von anderen Expert*innen in den Workshop einbringen.
Der Workshop untergliedert sich in zwei Teile mit verschiedenen Schwerpunkten, die unabhängig voneinander, aber auch aufeinander folgend besucht werden können.
Weiterführende Links:
Projekt „Mensch-Ding-Verflechtungen indigener Gesellschaften“