Knotenpunkte – Universitätssammlungen und ihre Netzwerke

10. Sammlungstagung, 13.–15. September 2018

13.–15. September 2018, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Workshop E: Objekte interaktiv. Interdisziplinäre Lehre mit historischen Lehrobjekten

Dr. Maria Keil, Projekt "Insight. Signaturen des Blicks – Facetten des Sehens", Universität Würzburg
Angela Nikolai, M. A., Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz“, FU Berlin

Moderation: Prof. Dr. Daniel C. Dreesmann, AG Didaktik der Biologie, Universität Mainz

Universitätssammlungen erhalten in den vergangenen Jahren wieder vermehrte Aufmerksamkeit, gerade die zunehmende Digitalisierung von Beständen trägt dazu bei. Um die Vielschichtigkeit der Sammlungen produktiv zu machen, ist es notwendig, einerseits die analoge Beschäftigung mit den Objekten in der Lehre wie auch in Kooperationsprojekten weiter zu kultivieren und die Zugänge zu physischen Sammlungen offenzuhalten – über Disziplin- und Methodengrenzen hinweg. Andererseits gilt es, weiter und grundlegend über Status und Spezifik der diversen Objekte nachzudenken sowie deren systematische, theoretische und praktische Nutzungsmöglichkeiten zu diskutieren und zu etablieren. Der Workshop nähert sich dieser Aufgabe an und fragt nach den Möglichkeiten, Grenzen und Chancen der aktuellen Verwendungen historischer Lehrobjekte in der Lehre. Eine der leitenden Hypothesen ist, dass sich das epistemische Potential der Objekte nur mit den Objekten und nicht getrennt von ihnen entdecken lässt.

Der Workshop beginnt mit zwei kurzen einleitenden Impulsvorträgen über die Moulagen des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité und der Medizinhistorischen Universitätssammlungen Würzburg sowie über die Lehrsammlung Moritz Meurers, die im Archiv der Universität der Künste Berlin aufbewahrt wird und Modelle von Pflanzen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert umfasst.

Im darauf folgenden interaktiven Hauptteil des Workshops werden sich die Teilnehmenden im ersten Schritt in ein simuliertes Depot begeben. Sie sollen sich dort von der Warte ihrer Disziplin aus und mit dem zugehörigen Instrumentarium den Dingen sinnlich nähern. Im zweiten Schritt ist eine Objektauswahl zu treffen und konzeptionell zu begründen.

Der Workshop wird im zweiten Workshop-Block wiederholt. Hier arbeiteten die Teilnehmer*innen mit der Objekt-Zusammenstellung und Konzeption der vorhergehenden Gruppe weiter. Es geht darum, die jeweiligen Objektzugänge, Leitfragen u. ä. zu vergleichen und zu diskutieren. Die Vielfalt dieser Annäherungsmethoden verspricht, neue Kooperationsformate entwickeln und Beiträge zu Leitlinien für die Beschäftigung mit Sammlungsobjekten für die Lehre herausarbeiten zu können.