Zahlreiche Originalabgüsse, vor allem aus dem Vorderasiatischen Museum Berlin, sind Bestandteil der Altorientalistischen Lehrsammlung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Es handelt sich um Zeugnisse der frühen Kulturen des Zweistromlandes (Sumerer, Babylonier, Assyrer) aus der Zeit von etwa 3200 v. Chr. bis zur Zeitenwende. In diesen spiegeln sich alle Facetten des gesellschaftlichen Lebens wider: Königliche Bau- und Weihinschriften, Wirtschaftsurkunden, wissenschaftliche Texte, wie zum Beispiel lexikalische Listen und Sterndeutungen, Briefe und Literatur, darunter das weltbekannte Gilgamesch-Epos.
Für all diese Texte wurde das für den Alten Orient wichtigste Schriftsystem verwendet: die Keilschrift. Der sogenannte Keil entstand, indem der Griffelkopf des Schreibwerkzeugs in den feuchten Ton eingedrückt wurde. Manche Tontafeln konnten mit individuellen Siegelabrollungen versehen sein, um die Authentizität des Besitzers zu gewährleisten.
Die Sammlung zeigt neben Tontafeln auch in Stein gemeißelte, mit bildlichen Darstellungen versehene Inschriften, die sich am Schrifterscheinungsbild der Tontafeln orientierten.