10. Sammlungstagung │ 7. Jahrestagung der Gesellschaft für Universitätssammlungen e. V.
13.–15. September 2018, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Workshop F: Zwischen Praxis und Theorie. Zeichnen als wissenschaftliche Technik
Teil 1: Botanik
Doris Franke, Dipl. Des., Inst. für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie, JGU Mainz
Prof. Joachim W. Kadereit, Ph. D., Inst. für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie, JGU Mainz
Teil 2: Archäologie
Vera Kassühlke, Dipl. Designerin (FH), Römisch Germanisches Zentralmuseum Mainz
Dr. Antje Kluge-Pinsker, Römisch Germanisches Zentralmuseum Mainz
Moderation: Dr. Lisa Regazzoni, Historisches Seminar, Universität Frankfurt / Dr. Vera Hierholzer, Sammlungskoordination, JGU Mainz
Der Workshop widmet sich dem Zeichnen als Form der Erfassung und des Verstehens von Sachverhalten in den aktuellen wissenschaftlichen Praktiken. Er lässt Wissenschaftler*innen und Zeichner*innen zu Wort kommen, die gemeinsam an Artefakten und Naturobjekten arbeiten. Am Beispiel von Darstellungen archäologischer Funde und Pflanzen wird in einem dezidiert transdisziplinären Ansatz danach gefragt, welche Erkenntnisinteressen oder auch Forschungsfragen mit Zeichnungen vermittelt werden. Warum wird das Zeichnen bis heute in überraschend vielen wissenschaftlichen Kontexten als Technik der Objekt- und Subjekterfassung verwendet – und das trotz der Herausbildung konkurrierender Verfahren wie der Fotografie, des Films und des 3D-Scans? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der wissenschaftlichen Analyse und Theoriebildung und der Art der Objekt- und Subjekterfassung? Welches Vorwissen liegt der zeichnerischen Praxis zugrunde und welche Erkenntnisse werden damit vermittelt? Welche Aspekte können mittels Zeichnungen besser herausgearbeitet werden? Wie arbeiten Wissenschaftler*innen und Zeichner*innen zusammen, wie unterscheiden sich ihre Perspektiven auf die Objekte, inwieweit ergänzen sich diese bei der Generierung neuer Erkenntnisse? Diesen Fragen wird der Workshop durch theoretische Impulse und eigene praktische Erprobungen der Teilnehmer*innen nachgehen.
Im ersten Workshopblock steht die Botanik im Vordergrund, im zweiten die Archäologie. Beide Teile können aufeinander folgend oder unabhängig voneinander besucht werden.